Parodontologie: Zahnfleisch und Zahnbett



Zwei wesentliche Grundlagen für gesunde Zähne sind ein gesundes Zahnfleisch und ein gesundes Zahnbett. Nach der Karies, die vor allem bei Kindern und Jugendlichen auftritt, sind bei Erwachsenen Gingivitis (Entzündung des Zahnfleischs) und Parodontitis (Entzündung des Zahnbetts) die häufigsten Erkrankungen des Zahns, des Mundes und des Kiefers. Bakterieller Zahnbelag (= Plaque) ist die Hauptursache beider Erkrankungen.

Gingivitis führt zu einer Rötung, Schwellung und zu erhöhter Blutungsneigung des Zahnfleischs. Ursache sind toxische Stoffwechselprodukte bakterieller Plaque auf dem Zahn und die Immunantwort des Körpers auf diese Toxine. Der Zahnfleischrand zieht sich zurück und verliert seine wichtigste Funktion, den Schutz tiefer liegender Gewebeschichten gegen schädliche Einflüsse aus der Mundhöhle.

Chronische Gingivitis geht häufig mit größeren Mengen Zahnsteins einher. Der bildet sich vor allem an der Innenseite der unteren Schneide- und Eckzähne und an der Außenseite der oberen Backenzähne. Zahnstein ist Plaque, der sich durch im Speichel enthaltene Mineralsalze verfestigt hat. Der Zahnstein selbst wirkt nicht entzündlich, aufgrund seiner rauen Oberfläche siedeln dort aber sehr schnell neue Bakterien. Aus dieser neuen Plaque bildet sich wiederum Zahnstein – der Zahnstein wächst und wächst und drängt das Zahnfleisch immer weiter zurück.

Parodontitis, die Entzündung des Zahnbetts, ist keine automatische Folge einer Gingivitis, meist geht ihr aber eine heftige Gingivitis voraus. Hält eine Zahnfleischentzündung längere Zeit an, setzt sie sich in die Tiefe fort. Zunächst bildet sich eine Zahnfleischtasche, in der sich Bakterien ungestört von Zahnbürste, Zahnseide oder Mundspülung vermehren können. Schließlich kommt es sogar zum Knochenabbau, der betroffene Zahn kann locker werden bis hin zum möglichen Zahnverlust.

Die zahnärztliche Behandlung beginnt mit der Entfernung der bakteriellen Plaque und des Zahnsteines.